Lernen ist ein zutiefst individueller, lebenslanger Prozess und umfasst die physische, psychische, soziale und intellektuelle Entwicklung von Menschen. Um Lernfortschritte zu einem bestimmten Zeitpunkt nachweisen zu können, dokumentieren wir diese für jedes Kind in schriftlicher Form. Das stellt hohe Anforderungen an die Beobachtungsfähigkeit, die Kompetenz und den Umgang der Lernbegleiterinnen mit Freiheit und Grenzen. Das aufmerksame Beobachten der Entwicklungs-, Lern- und Spielprozesse ist die Grundlage für das Erstellen von Berichten, welche wiederum Ausgangspunkt für die regelmäßigen Elterngespräche sind.

Entwicklungsdokumentation im Kinderhaus

Im Kinderhaus umfasst die Entwicklungsdokumentation Sprache, Motorik, kognitive Entwicklung, Sozialverhalten, Sinneswahrnehmung. Die Beobachtung eines Kindes findet im Tagesablauf statt. Die Dokumentation wird fortlaufend geführt, dient als Grundlage für Konsequenzen in der täglichen Arbeit mit dem Kind, den fließenden Übergang und für Inhalte der Elterngespräche. Sie wird beim Übergang in die nächste Lerngruppe weitergegeben.

Gemeinsam mit den Kindern werden Sammelmappen für ihre Arbeiten angelegt. Darin finden sich neben Zeichnungen, Mal- und Bastelarbeiten selbsterstellte Bücher und Hefte zu verschiedenen sprachlichen, mathematischen und kosmischen Themen (z.B. Gewichtebuch, Zahlenrolle, Größenbuch).

Entwicklungsdokumentation in der Schule

In der Schule gibt es für jeden Schüler einen »Wegweiser durch seine Lernlandschaft«, ein vorbereitetes Studienbuch. Es beinhaltet in sinnvoller Abfolge die Lernziele nach Jahrgangsstufen und Fachgebieten getrennt. In Gegenwart des Schülers trägt der Pädagoge ein, welcher Lernschritt erfolgt ist. In den beratenden Gesprächen zwischen Pädagogen und Schüler entwickelt das Kind / der Jugendliche seine individuellen Ziele, Lernstrategien und Lernmethoden. Am Ende der Woche wird der individuelle Lehrplan für die kommende Woche mit dem Kind vereinbart. Durch diese Vereinbarung entsteht für jedes Kind der individuelle Lehrplan, der in Anlehnung an den Rahmenplan der Berliner Schulen vergleichbare Ergebnisse anstrebt.

Am Ende des Schuljahres stellt jeder Schüler und jede Schülerin eine Mappe mit seinen und ihren besten Arbeiten in Form eines Portfolios zusammen. Auch eine Selbsteinschätzung ist Inhalt des Endjahresgespräches. Damit können sie ihre eigenen Arbeiten reflektieren. Alle Schüler erhalten in diesem Gespräch einen an sie gerichteten Jahresbrief. In ihm wird die Entwicklung des vergangenen Schuljahres beschreibend und im Zusammenhang reflektiert, der Lernstand, Probleme und Entwicklungsmöglichkeiten beschrieben. Ausgangspunkt der Begutachtung von Lernprozessen und -ergebnissen sind der Kompetenzstand, sowie Lern- und Arbeitsstil des einzelnen Kindes, die grundlegende Lernhaltung. Zusätzlich gibt es halbjährliche Eltern-, bzw. Eltern-Kind-Gespräche, in denen Eltern und Kinder über den jeweiligen Entwicklungsstand genau informiert werden.

Entwicklungsdokumentation in Oberschule und Oberstufe

In der Oberschule werden die Studienbücher durch Kompetenzprofile hinsichtlich der grundlegenden oder auch vertiefenden Bearbeitung eines Themas abgelöst. Diese Profile werden für alle Fachbereiche eingerichtet. Damit wird zum einen die Vorbereitung auf den MSA, aber auch die Orientierungsphase der SEK II abgedeckt.

Ab dem Halbjahr der 10. Klasse gibt es Notenzeugnisse, die jeweils um verbale Einschätzungen, Selbsteinschätzung und Portfolios ergänzt werden.