Nach Pfingsten herrscht reger Betrieb im Montessori Campus Berlin Köpenick. Kinderhauskinder schnuppern in den Lerngruppen der 1/2/3. Drittklässler besuchen die Lerngruppen der 4/5/6. Und die Sechstklässer schauen in der Oberschule vorbei. So sehen Altersmischung und fließende Übergänge im Alltag aus.

Die Mischung macht's

Maria Montessori beobachtete, dass sich Kinder in altersgemischten Lerngruppen eher zu sozialen und verantwortungsvollen Menschen entwickeln. Denn in der Jahrgangsmischung haben sie mehr und besondere Möglichkeiten, von- und miteinander zu lernen.

Sie erfahren sich in immer wieder wechselnden Konstellationen. Das verhindert die Fixierung auf eine bestimmte Rolle und macht flexibel. Was wiederum einer bereiteren Entfaltung ihrer Persönlichkeit zugute kommt. Auch Hierarchien nach Leistung und Konkurrenzverhalten werden durch die Altersmischung abgeschwächt, altersspezifische Besonderheiten und Probleme verringert.

Alles hat seine Zeit

Durch die fließenden Übergänge werden Kinderhaus und Schule den individuellen Bedürfnissen eines jeden Kindes gerecht. Sie ermöglichen einen Entwicklungs- und Lernprozess ganz im eigenen Tempo. Zeitliche Verschiebungen eines Wechsels in die nächst höhere Jahrgangsmischung sind immer eine Option. Die Pädagogen beobachten und analysieren Voraussetzungen und Erfolge. So ist es auch möglich, Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen, wie Hochbegabung, sonderpädagogischem Förderbedarf oder nichtdeutscher Herkunftssprache in den normalen Schulalltag einzubeziehen (Weiterlesen: Inklusion).

Der Austausch zwischen PädagogInnen der beteiligten Lerngruppen, Eltern und Kindern ist gerade in diesen Übergangszeiten ganz besonders wichtig. Er hilft, den Weg herauszufinden, der den Bedürfnissen des Kindes am meisten entspricht.