Im Laufe Ihrer Arbeit und Forschung entwickelte Maria Montessori nach und nach ein theoretisches Modell, in das ihre praxisorientierte Pädagogik eingebettet ist: die Kosmische Erziehung. Vor dem Hintergrund dieses Weltbildes wird klar, warum Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl nicht nur dem Einzelnen nutzen, sondern auch einen Beitrag zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung leisten.

Kosmos als Ganzheit

Der Begriff Kosmos umfasst alles, was ist - vom Universum bis zum kleinsten Lebewesen. Maria Montessori geht davon aus, dass alles miteinander zusammenhängt, voneinander abhängig und aufeinander angewiesen ist. Der Mensch ist Teil dieses Kosmos, eine Art Mikrokosmos im Makrokosmos eines großen Ganzen. Jedes Lebewesen erfüllt mit seinem Sein eine ganz besondere Aufgabe im kosmischen Schöpfungsplan.

Verantwortung des Menschen

Eines unterscheidet den Menschen von anderen Lebewesen: sein Bewusstsein. Er kann sich seiner Aufgabe bewusst werden und verantwortlich handeln. Er kann selbst entscheiden, wie er sich verhält und erkennen, welche Konsequenzen sein Verhalten hat.

Erziehung zu Selbst- und Verantwortungsbewusstsein

Kinder sollen frei, voller Neugier und Freude die Welt entdecken. So erfahren sie die Welt als ein komplexes Wunder und kommen in Kontakt mit der Schönheit, Ordnung und Harmonie der Schöpfung. Sie erkennen die Wechselwirkungen und Zusammenhänge, in denen alles Leben existiert. Sie erfahren sich als Teil davon und lernen ihren Platz im Kosmos kennen. Nach und nach übernehmen sie für sich selbst und unsere Welt ihren Anteil an Verantwortung.

Das pädagogische Konzept von Maria Montessori macht es sich zur Aufgabe, ein Gefühl der Dankbarbeit gegenüber allem, was ist, in den Kindern zu wecken. Sie für die Verbindung zwischen allem, was existiert, zu sensibilisieren. Und sie auf dem Weg zur Entdeckung ihres eigenen, ganz individuellen Platzes in diesem großen Ganzen zu begleiten. Dann werden sie sich ihrer eigenen Verantwortung bewusst und können sie leben.